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Liebe in den Zeiten von Corona - Tipps fürs Homeoffice

(Disclaimer: Das hier ist ein humoristischer Eintrag, nehmt ihn nicht zu ernst. Ich versuche nur, in dieser anstrengenden Zeit die Massen zu erheitern.)

 

Hand aufs Herz - wer hätte ernsthaft damit gerechnet, mal eine Pandemie mitzuerleben? Nein, ich auch nicht. Das ist eigentlich eine sehr naive Einstellung, wenn man den Rest der Menschheitsgeschichte betrachtet. Na ja, muss man aussitzen. Wenigstens ist's in diesem Jahrhundert. Corona in 1320 würde sich vielleicht langsamer ausbreiten, wäre aber deutlich weniger spaßig bei der Mangelernährung und den weihwasserschüttfreudigen Priestern und so ganz ohne die wundervollen Kenntnisse des Händewaschens.

 

Wie's mir geht? Für mich ändert sich praktisch gar nichts, danke der Nachfrage. Ich arbeite seit Jahren von zu Hause aus, in stetem Einklang mit Bohr-Bert im Stockwerk über mir und Hammer-Heinrich irgendwo weiter unten. Meine täglichen Spaziergänge wurden gecancelled, weshalb ich täglich auf dem Balkon ausharren muss, um ein Quäntchen Vitamin D zu erhaschen (es ist eine schlimme Sucht). Von dort aus erlebe ich mit, wie die Eltern der Nachbarschaft langsam herausfinden, warum so manche Spezies ihre Jungtiere frisst, und denke mir, wie sich die Dinge doch verändert haben. Wäre das in meiner Jugend passiert, vor gefühlt 500 Jahren, hätte ich zu dieser Zeit unter den wachsamen Augen meiner Mutter schon das ganze Haus geputzt.

 

Aber ich schweife ab. An alle, die erstmalig die Wunder des Homeoffice erleben: Willkommen! Die Vorteile des Homeoffice sollten mittlerweile offensichtlich sein:

  • Bequeme Hosen. Oder keine Hosen.
  • Kuchen backen, wann immer man will, ohne Tribut an den Chef zu zahlen.
  • Solange die Arbeit fristgerecht erledigt wird, stört sich niemand an sechs Teepausen pro Stunde.
  • Keine ewige Suche nach einer sauberen Tasse.
  • Mehr Kaffee für dich!
  • Kein Smalltalk
  • Kein Kontakt mit Diesem Einen Kollegen bzw. Dieser Einen Kollegin, den/die man unter anderen Umständen mit der Heugabel aus der Stadt jagen würde (lügt nicht, wir alle haben so jemanden).
  • länger schlafen, da kürzere Anfahrt und Mangel an Stau

 

Noch nicht überzeugt? Na schön, stellt euch vor, ihr hättet einen neuen Job angefangen. Das Büro ist klein, die Ausstattung unterirdisch und die Kollegen sind vollkommen nutzlos. Einer bellt die ganze Zeit. Die Rezeptionistin liegt grundsätzlich nur auf der Fensterbank. Da muss man dann eben das Beste draus machen. Für alle, denen diese Vorstellung allein nicht reicht, hier ein paar konkretere Überlebenstipps:

  • Kleidung: Was auch immer ihr gehört habt: Man kann durchaus im Pyjama oder in der Jogginghose arbeiten. Man muss sich nicht tatsächlich anziehen, das ist eine Verschwörung, die eindeutig von der Modeindustrie und Beauty-Bloggern in die Welt gebracht wurde. Ich für meinen Teil arbeite gleich besser, wenn ich nicht bei jedem Atemzug daran denken muss, wie sehr es um die Mitte herum zwickt. Nur so unter uns: Ich bevorzuge manchmal sogar den Mystischen Bademantel der Macht (+10 Ausdauer, +15 Fehlerfindung, Elixiere der Wachsamkeit halten doppelt so lange an). Das Schöne am Homeoffice ist doch, dass man es endlich mal bequem haben kann. Also ab in die Elastik und rauf auf die Couch!
  • Arbeitsplatz: Einen festen Arbeitsplatz zu haben, hilft allerdings enorm. Am besten ein eigenes Zimmer, aber wer kann schon spontan eines anbauen? Also am besten den Raum zur Arbeit nutzen, der am wenigsten benutzt wird, zum Beispiel das Schlafzimmer. Tisch und Stuhl aus dem Wohnzimmer zweckentfremden, sämtliche Materialien säuberlich geordnet um sich herum aufstellen, Schild mit den Öffnungszeiten bzw. Parteienverkehr an die Tür hängen, voila! Bonuspunkte, wenn die Tür abschließbar ist.
  • Addendum Arbeitsplatz: Tut irgendwas, damit ihr euch dort wohl fühlt. Schleppt die Topfpflanze rein. Drapiert die Katze ansprechend übers Regal. Versprüht Parfüm, geht nur mit Kuchen hinein; irgendwas, damit ihr nicht sofort wieder fliehen wollt und euch konzentrieren könnt.
  • Mitbewohner und Familienmitglieder: Arbeit zuhause ist immer noch Arbeit. Das muss man den anderen Leuten im eigenen Haushalt gelegentlich mit der gebührenden Liebenswürdigkeit erklären. Merke: Davor erst mal Messer, Schläger oder Kettensäge aus der Hand legen, das entschärft die Situation ungemein. Für solche Situationen helfen feste Arbeitszeiten und entsprechende Ahndung bei Störversuchen. Nein, immer noch Finger weg vom Messer. Ansonsten gilt: Tür zu, Liste abarbeiten, alles andere ignorieren.
  • Organisation: Ich bin ein Fan von Listen. Ich habe Listen für alles. Ich habe Listen für Listen, die ich erstellen muss. Darum wird alles, was in der Woche erledigt werden muss, erst einmal aufgeschrieben, geeisenhowert, nach Sinnhaftigkeit und Aufwand auf Tage verteilt, bekommt einen Zeitpunkt zugeteilt und wird so abgearbeitet. Die Zeitpunkteinteilung ist enorm wichtig. Man ist ja schnell versucht, "wenn man schon mal daheim ist", noch einmal das und jenes anzugehen, Wäsche, Abwasch... Vorhänge umnähen. Nein! Böse! Tut das nicht! Das stört nur die Konzentration! Mal schnell die Wäsche machen? Ja, zum eingeteilten Zeitpunkt. Nicht einfach irgendwann, wenn es einem einfällt. Bonuspunkte, wenn die neuen Kollegen mit eingeteilt werden.
  • Mittagspausen: Diese werden entsprechend länger, wenn man das Essen selbst kochen muss. Und dann auch noch für die neuen Kollegen. Einen Essensplan für die Woche zu erstellen schafft Abhilfe. Entsprechend einplanen, das verschiebt den Feierabend eventuell nach hinten. Zum Glück hat man's nicht weit heim.
  • Kontrolle: Der Mensch als Spezies hat einen Kontrollzwang, der im Tierreich vergeblich seinesgleichen sucht. Ich würde sogar argumentieren, er sei Teil unserer Überlebensstrategie. In Zeiten von äußerem Kontrollverlust bedeutet das jedoch nur eins: Panik und Vermeidung. Um eben dies gar nicht erst aufkommen zu lassen, hilft es, die Kontrolle über den eignen Wohnraum zu intensivieren. Putzen, Kleiderschrank aussortieren, Büromaterialien ordnen - alles ein guter Ansatzpunkt. Fort aus Decken bauen, nur nachts arbeiten, wenn niemand stört - noch besser. Mit dem Ausnahmezustand auf Du und Du.
  • Fitness: Damit die Muskeln nicht komplett atrophieren, am besten alle 30 Minuten aufstehen und strecken und zehn Squats raushauen (oder Liegestütze oder Hampelmänner oder worauf ihr Lust habt). Die Leute aus dem Büro sehen einen zum Glück eh nicht, solange man das nicht gerade mitten in der Videokonferenz macht. Wir haben doch eh alle immer Bammel vor weltweiter Überwachung und "1984"-Szenarien. Da kann man gleich üben.

Ansonsten hilft nur das übliche Rezept: viel schlafen, gut essen, fit halten, stoisch bleiben. Bis jetzt war jede Krise irgendwann vorbei. In diesem Sinne, bleibt gesund!



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